Donnerstag, 28. August 2008

Seminar oder Bald gehts los!

So, es wird mal langsam wieder Zeit den Blog zu aktualisieren, weil in der Zwischenzeit doch das eine oder andere Neue passiert ist.

So sind die neuen Freiwilligen eingetroffen, die ebenfalls sechs bis zwoelf Monate mit uns hier in Ecuador verbringen werden.
Einige von ihnen haben wir dann gemeinsam mit Tato auch vom Flughafen abgeholt, andere haben wir dann erst auf dem Seminar getroffen.
Die Neuen sind alle so Flug fuer Flug hier reingetroepfelt, bis dann Dienstag alle da waren und wir in Quito mit einem Seminar begonnen haben...
Noch ein Seminar...

Alles in allem war es keine schlechte Zeit, wir haben viel ueber Erwartungen und auftretende Probleme gesprochen, aber wirklich gebracht hat es - wie die meisten Seminare bislang - nicht viel.
Kann natuerlich auch daran liegen, dass wir 4 (Pau, Jakob, Kai und Ich) jetzt auch schon seit drei Wochen hier in Quito sind und damit viele Informationen einfach ueberfluessig waren, weil wir es schon selbst erlebt hatten.
Immerhin haben wir noch eine kleine Einheit zum Unterrichten in Schulen gemacht, was wenigstens mal etwas mit dem zu tun hatte, was wir die naechsten 10 Monate hier in Ecuador machen.

Ansonsten gabs noch die obligatorische interkulturelle Nacht, bei der jedes Land eine kleine Praesentation zu ihrem Land vorstelle sollte.
Die Idee war ja an und fuer sich nicht schlecht, wenn nicht 14 der 18 Freiwilligen Deutsche waeren.
Aber immerhin hatte Blanca eine ecuadorianische Tanzgruppe organisiert und so verging der Abend neben Schweizer Schokolade, der amerikanischen Nationalhymne und einem finnischen Video mit ecuadorianischer Musik zu der alle durch den Raum getanzt sind und kraeftig irgendeinen scharfen ecuadorianischen Schaps getrunken haben.

Die unglaubliche Praesentation von uns vieren bestand dann aus der imoprovisierten Darstellung von Haensel&Gretel... Wobei wir irgendwie eine ganz eigene Version dieses Maerchens vorgespielt haben, dass relativ wenig mit der Ursprungsgeschichte zu tun hatte... Aber immerhin lustig wars.

Jetzt ist das Seminar auch schon wieder fast vorbei und wir muessen uns gleich nur noch zwei weitere Vortraege anhoeren, bevor es dann fuer die anderen zum ersten Mal in die Gastfamilien geht und wir wohl auch zuhause chillen werden.
Am Montag geht es dann aber endlich los, die Schulferien sind vorbei und damit koennen unsere projekte endlich starten.
Mittlerweile habe ich auch richtig Lust darauf und hoffe, dass der Einstieg ins Projekt gut verlaeuft.
Aber das wird schon ;)

Freitag, 22. August 2008

Ein Abend bei Tato

Leute, Leute, Leute
Was nen Abend :D
Nach einem eher wenig ereigisreichen Tag mit Spanischunterricht und letzten Nachwehen meiner Krankheit (ja, mich hatte es dann letztendlich auch mit Hals- und Kopfschmerzen erwischt) hattenw ir uns vorgenommen, Tato zu besuchen.
Renato, kurz Tato, ist so etwas wie der Drumherumorganisator, Fahrer etc. unserer Organisation und hilft einfach immer aus, wenn es brennt.

Er hatte uns eingeladen, ihn mal in seinem Bed&Breakfast in Cumbaya zu besuchen und so fuhren wir dann (ich für meinen Teil ohne allzu große Erwartungen) nach Cumbaya, um einen entspannten Abend mit dem einen oder anderen Bier bei ihm zu verbringen.

Am Busbahnhof von Parviz abgeholt, machten wir uns auf den Weg durch typisch staubige Straßen, an alten Verkaufsständen und Straßenkindern vorbei, Richtung Tato.
Umso näher wir seinem Haus kamen, desto sauberer und luxuriöser wurde die Gegend, bis wir ein Tor samt Security passierten und schließlich vor einer großen Mauer mit 2 Garagentoren und einer großen Eingangstür standen.

Der erste Eindruck, als wir reingingen war - bombastisch.
Man geht eine Treppe hinaus und steht mitten in einem riesigen Garten, mit exotischen Pflanzen, dann eine breite Treppe zur Einganstür die -wir Tato uns dann später sagte- aus einem Holz ist, dass es in Ecuador kaum mehr gibt, und wo uns Tato erwartete.
Durch einen großen Flur, ein Zimmer mit Bar geht es in das Hauptwohnzimmer von geschätzten 45 Quadratmetern PLUS einen Ausbau mit Whirlpool.
In diesem wohnzimmer haben wir dann den ganzen Abend entspannt mit unserem Bier gesessen und uns über alles mögliche unterhalten.
Zwischenzeitlich ging es dann mal in die Hängematten im Atrium des Hauses, dass nach altem spanischen Kolonialstil gebaut ist...

Nachdem dann jeder von uns in seinem eigenen Zimmer, im eigenen Doppelbett, mit eigenem Badezimmer übernachtet hatte, gab es noch ein sehr umfangreiches Frühstück und dann ab nach Hause. Vorher kam dann noch der äußerst gastfreundliche Spruch "Mi casa es su casa!" von Tato, so dass wir sicherlich noch das eine oder andere Mal bei ihm vorbeischauen werden.

Nächstes Mal nehme ich auch meine Kamera mit, aber ich versuche mal das eine oder andere Foto von Paul zu ergattern...

Mamma mia, was ne Hütte :D

Donnerstag, 21. August 2008

Bilder von Papallacta


Der Fluss, der direkt neben den einzelnen Becken vorbeifließt - Und im Gegensatz zum Wasser im Becken eiskalt ist











Gringotruppe bei Neubefüllung eines Beckens















Man beachte den Dampf ... Der Zulauf der heißesten Quelle hatte geschätzte 45-50 Grad















Eines der Thermal- becken von Papa- llacta in denen wir den ganzen Tag rumgefläzt ;) haben








Die heißeste Quelle in Papallacta

Samstag, 16. August 2008


Kai und Paul mit Kindern behangen...









"Unsere" Kinder auf der Schaukel: Besonders beliebt war "TIOOOOO, JUGA MEEEE!!"









Alsoo: Erste Bilder vom Projekt REMAR
Kai mit Kind ;)

Trabajo

Kinder, Kinder, Waisenkinder...

Tja, jetzt arbeiten wir schon seit vier Tagen in der Fundacion REMAR und haben da einen durchorganisierten, strukturierten, vollkommen vollgepackten Tagesablauf -NICHT- und arbeiten mit den Kindern bzw im Haus selbst.

An und fuer sich ist es eine lustige Arbeit, schliesslich ist man staendig mit den Kindern zusammen, spielt mit ihnen, hoert sich das TioTioTio-Geplaerre an (Tio heisst Onkel) und muss die Kleinen staendig durch die Gegend tragen oder sonstwie beschaeftigen.
Aber wenn man mal von den wenigen Zeiten absieht, wo innerhalb des Hauses mitgeholfen wird (und selbst das ist nur Putzen) empfindet man sich weder als wichtig fuer das Projekt, noch in der Position etwas zu bewirken.

Dafuer zeigt einem diese Arbeit noch einmal ganz deutlich, wo man sich befindet und wie es hier in Ecuador in den aemeren Schichten abgeht.
Aber erstmal generell zur Arbeit:
Das Haus in dem wir arbeiten ist ein grosses, sehr sauberes Gebaeude, wobei die meisten Raeume nur zum Schlafen gedacht sind und sich alle eigentlich immer auf einem der beiden Hoefe aufhalten.
Gleich am ersten Tag bekamen wir die Aufgabe, die Vorratskammer aufzuraeumen und was es da zu sehen gab ist in Deutschland, glaube ich, nicht moeglich.

Waere es nach mir gegangen, haetten wir den Raum leer geraeumt, ausgebrannt, desinfiziert und danach nur noch als Muellkippe benutzt.
Da faulten Kohlkoepfe in brackigem Tropfwasser auf den Regalen, die Zwiebeln schimmelten langsam vor sich hin, mit dem Brot haette man Armeen erschlagen - oder optional auch mit den Schimmelsporen vergiften - koennen...

Aber die Kinder mit denen wir in dem Raum gearbeitet hatten haben nicht etwa alles weggeworfen. Da wurden Lebensmittel noch fuer gut befunden, die bei uns ein Grund fuer die Schliessung eines Ladens waeren.
Wenn man etwas wegwerfen wollte, wurde meistens nur ein fauliges Stueck abgeschnitten und der Rest wieder zum "Essbaren" gelegt.
Kurz gesagt, die Armut ist dermassen spuerbar, dass man sich fast schaemt, nach dem Arbeiten in Quito essen zu gehen.

Wenn wir mit den Kindern spielen, sind sie immer ganz begeistert, weil ihre Eltern arbeiten muessen und sie deshalb wohl nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen, wie es wohl in Deutschland der Fall waere.
Aber erstmal muss ich kurz die Struktur des Hauses erklaeren.
Grundsaetzlich werden alle Menschen aufgenommen, die um Hilfe bitten, und so wohnen in dem Haus mehrere Familien, aber auch viele Waisenkinder.
Die im Haus lebenden Eltern (meistens alleinerziehende Muetter) arbeiten den Tag ueber im Haus. Was genau, weiss keiner, aber wahrscheinlich putzen sie, rauemen auf, kochen und stellen Dinge fuer den Verkauf her.
Waehrend dessen spielen die Kinder im Hof bzw. fegen oder helfen in der Kueche.
Weil die Eltern beschaeftigt sind oder einfach nicht da sind, sind die Kinder auch immer so begeistert, wenn Freiwillige da sind, mit denen sie spielen koennen.
Noch extremer ist es mit einem Kind, dass etwa 2 Jahre alt ist und sich ueber die kleinsten Dinge freut, die man mit ihm macht. Das liegt daran, dass die Mutter sich kaum um das Kind kuemmert (es nicht waescht, die Kleidung nicht sauber haelt, sich ganz generell nicht um das Kind kuemmert), weil sie von ihmre Vater vergewaltigt wurde und schwanger geworden ist.

Und das sind eben die Dinge, die man hier mitbekommt, die einfach absolut schockierend sind und die ich - ehrlich gesagt - ziemlich verdraenge oder nicht viel darueber nachdenke.
Man versucht hier, den Kindern das mitzugeben, was man kann, was aber leider nicht sehr viel ist, da momentan Ferien sind und also kein strukturiertes Programm vorhanden ist, in dem man sich engagieren koennte.
So bleibt es dabei, mit den Kindern zu spielen, mit ihnen zu malen und den Aelteren dabei die einen oder anderen Buchstaben beizubringen.

Ich hoffe, der Einblick in meine momentane Arbeit war einigermassen tiefgreifend, Bilder kommen spaeter...

Freitag, 15. August 2008


Und das ist dann - mal völlig unchronologisch - ein Bild aus unserem Zwischenstopp in Atlanta. Illegalerweise haben wir einfach die jeweils mit zwei Matratzen bestückten Betten auseinandergenommen, Julia aufs Sofa verfrachtet (ein Arm ist rechts im Bild :D ) und haben alle wunderbar geschlafen.

Tjaaa... So ist das: Mein Bett und in Ausschnitt meines überbelichteten Zimmers hier in Ecuador. Das einzig seltsame ist, dass das gesamte Zimmer nur mit Bett, kommode und Schrank eingerichtet ist...

Das tolle Panorama auf die Berge im Süden Quitos

Ein Muli auf dem teleferrico, auf dem man eine Führung hätte mitmachen können, aber es war leider sehr teuer... Sonst wäre ich in den Genuss meines ersten STurzes von einem Vierbeiner gekommen :D

Bilder vom Teleferico


So, da haben wir dann endlich mal ein Bild.
Ich habe es endlich geschafft, die Bilder auf eine passende Größe zu bringen, also steht dem Bilder hochladen nichts mehr im Wege...

Montag, 11. August 2008

Klassengeselllschaft und Nachtleben

Auch wenn es sich ein wenig so liest, als waere die Ueberschrift inhaltlich nicht kohaerent: Am Nachtleben merkt man manchmal extremst die Klassenunterschiede in Ecuador.

Aber zunaechst mal ganz generell...
Man liest es ueberall, aber wenn man es selber erlebt ist es einfach Nummern krasser:
Ich gehe morgens los aus meinem Haus mit Haushaelterin, in dem es LapTops und W-Lan gibt, raus aus dem grossen Garten, der von zwei Schaeferhunden bewacht wird und von einer drei Meter hohen Mauer umzauent ist zur Bushaltestelle.

Alle schauen mich an, weil ich weiss bin, und Weiss heisst Geld.
Im Bus muss ich meinen Rucksack vor mich nehmen, weil ich sonst um einen Rucksackinhalt aermer bin, wenn ich aussteige.
Passiert der Bus die Grenze von Quito wird das Strassenleben immer extremer.
Zwischen Porsche und BMW fahren kleine Roller, waehrend Strassenkinder an jeder Ampel versuchen, den Fahrern Kaugummi und Lutscher anzudrehen.
Immer wieder steigen Strassenverkaeufer in den Bus und bringen Zeitungen und Regenschirme an den Mann.
Spaeter esse ich in der Mariscal -dem Touriviertel von Quito- zu Mittag, in einem Einkaufszentrum, in dem die schwer bewaffnete Security Strassenkinder draussen haelt.

Nachts gehts in Bars oder Clubs, wobei man als Gringo nur manchmal Eintritt bezahlen muss, waehrend die Ecuadorianer grundsaetzlich beahlen muessen und kontrolliert werden. Gibt es eine Schlange vor dem Club, dann geht man als Weisser daran vorbei - Schliesslich hat man das Geld.
Der erste Gruss des einen Kopf kleineren, dafuer aber doppelt so breiten und dreimal so schweren Tuerstehers ist auf die Auskunft, dass man aus Deutschland ist: "Heil Hitler!", wobei es keinen Zweck hat, ihn darauf hinzuweisen, dass man Hitler Scheisse findet und er zu allem Ueberfluss auch schon seit ueber 60 Jahren tot ist.

Begibt man sich auf die Tanzflaeche (die gleichbedeutend mit dem ganzen Club ist), ist man keine fuenf Minuten alleine. Als Gruppe von Weissen, die alle ein bis drei Koepfe groesser sind als der Rest, hat man sofort Gesellschaft.
Von Ecuadorianern, die Gringos toll finden, von anderen Volunteers, von Maedels.

Es ist ein unglaubliches Ding, hier in Ecuador weiss zu sein, und es ist auch nicht wirlich toll. Das Begaffen geht einem auf die Nerven, die Eintrittspreise sind ungerecht den Ecuadorianern gegenueber und man ist grundsaetzlich -ob man will oder nicht- privilegiert.

Alles in allem ist es natuerlich auch irgendwo ein krasses Gefuehl, dermassen bevorzugt zu werden, aber wie gesagt: Frueher doer spaeter geht es auf die Nerven und richtig vereinbaren kann ich es auch nicht mit meinem Sinn fuer Gerechtigkeit.

Vamos a ver, ich denke, in den naechsten monaten wird noch viel passieren, der naechste Blogeintrag und die ersten Fotos kommen bald.

Touriprogramm

So, weiter gehts, wenn ich schonmal hier bin und nichts anderes zu tun habe, kann ich auch den Blog auf den aktuellsten Stand bringen.
Auch wenn ich bezweifle, dass sich jemand durch alle Blogeintraege kaempft, die ich geschrieben habe.

Also das Touriprogramm...
Es werden auf jeden Fall noch Fotos kommen, vllt auch das eine oder andere Video, aber da muss ich schauen, ob ich das von zuhause aus gebacken bekomme.

Als erstes waren wir auf dem Teleferico, der Radiostation von Quito, von der aus man einen unglaublichen Blick auf das Andenpanorama rund um Quito und natuerlich auch auf Quito selbst hat.
Das kann man kaum beschreiben, Fotos werden nachgereicht.
Erwaehnenswert ist vielleicht noch, dass der Teleferico auf ca 4500 Metern liegt und uns allen da oben ziemlich die Puste ausgegangen ist.

Dann waren wir noch am Mitad del Mundo, am Mittelpunkt der Welt.
Dieser Ort ist mit einem Denkmal der Franzosen gekennzeichnet und markiert den Aequator. Im "Museum" Inti Ñan haben wir dann einige Experimente durchgefuehrt, um zu beweisen, dass es wirlich der Aequator ist.
So laeuft zB das Wasser auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn ab, auf der Suedhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn. Und das alles nur ein paar Meter voneinander entfernt.
Noch krasser war das Experiment mit einem Globus, dessen Aequatorlinie genau ueber den Aequator ausgerichtet war.
Wir haben uns auf beiden Seiten des Aequators aufgestellt und den Globus betrachtet, waehrend die Fuehrerin ihn gedreht hat.
Obwohl sie den Globus in eine Richtung gedreht hat, hat sich die Nordhalbkugel im uhrzeigersinn und die Suedhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn gedreht.
Unterstuetzt von den Correoliskraeften konnten wir auch Eier auf einem Nagel balancieren und lustige Kraftspielchen machen. Fuer alle Frauen: Kommt zum naechsten Wiegen zum Aequator, hier wiegt ihr alle ein Kilo weniger :D

Lebensgefuehl in Quito

So, wo war ich stehen geblieben?
Achja, die Menschen hier...

Also, wenn man mal von den Taxi- und Busfahrern absieht, sind die alle echt nett und toll. Mit den Conductores sollte man es sich nicht verscherzen, und muss als Gringo aber trotzdem imer darauf achten, nicht mit den fahrpreisen uebers Ohr gehauen zu werden.
Es ist mir heute schon zweimal passiert (man vermag es kaum zu glauben), dass die fiesen Busschaffner mir fast das Doppelte des fahrpreises abgeknoepft haben.
Was aber bei nem Fahrpreis von 25 cent nicht wirklich tragisch ist.
Es ist dann immer lustig zu beobachten, wie sie sich darueber freuen, dem reichen Gringo mal wieder ein paar Cent mehr abgeluchst zu haben xD

Von einem ganz anderen Schlag ist unsere Haushaelterin Emma (Achja, eine haushaelterin gabs gleich dazu, ich werde hier wohl nie mein Zimmer aufrauemen oder sonstige Arbeiten verrichten muessen, wenn man mal von etwas Abwasch absieht, wenn Emma schon zuhause ist - *mal nach Dingens schiel* :D)
Also Emma: Sie ist tooooooootal lieb und vesucht immer eifrig und absolut geduldig, sich mit mir auf Spanisch zu unterhalten, auch wenn das bislang nicht von allzuviel Erfolg gekroent ist.
Aber es ist echt unglaublich, wie schnell man Fortschritte in einer Sprache macht, wenn man sie nur den ganzen Tag hoert und dazu gezwungen ist (zumindest ausserhalb der Familie) Spanisch zu sprechen.

So war es dann auch kein allzu grosses Problem, die erstn Busfahrten allein zu unternehmen, auch wenn ich in Ermangelung der spanischen Woerter fuer: "Ich muss hier raus!" einmal aus dem fahrenden Bus springen musste.
Es ist sowieso krass, wie wenig Zeit man hat, aus dem Bus zu steigen und wie wenig das hier interessiert, ob du jetzt raus willst oder nicht.
Entweder du kommst puenktlich an der Haltestelle aus dem Bus, oder du faehrst eben eine weiter.
Oder du springst raus...

Dagegen ist das Taxifahren recht entspannt, zumindest, wenn man ein Taxi gefunden hat, dass einen fuer einen annehmbaren Preis (nach ecuadorianischen Massstaeben) nach Hause bringt. Abends ab 21.00 Uhr muss man mit dem Taxi nach Hause fahren, weil keine Busse mehr fahren, oder es einfach zu gefaehrlich ist.
Ein Taxi von Quito nach Tumbaco (Vorort von Qutio, etwa 30 Minuten Fahrt) kostet bei geschicktem Feilschen 10 Dollar, der Fahrer faengt aber grundsaetzlich bei gringo-angepassten 30 Dollar an.

Grundsaetzlich wird nachts nicht nach Taxameter gefahren, sondern nach ausgehandeltem Festpreis, der natuerlich immer hoeher liegt. Dafuer wird man dann aber auch bis vor die Haustuer gebracht, egal in welchem Winkel des Vorortes man wohnt, den man als Zielort genannt hat.

Erste Tage in Quito

Jajaja, ich wolte eigentlich direkt weiterschreiben, nachdem ich den letzten post gesetzt hatte, aber dann ist das Internet abgestuertzt, mein Trafo hat nicht funktioniert, der Akku war leer und meine Familie wollte mit mir weg ... Kurz gesagt, alles war dagegen.

dafuer sitze ich jetzt aber ind er Universidad de San Francisco und schreibe hier gemein und illegal von einem Studenten-PC aus an meinem Blog weiter.

Also, was gibts:
Erste Eindruecke von Quito, auch wenn das jetzt schon ewig her ist, waren:
Gechillt (und zwar extremst)
Super herzlich
und ein bisschen desorganisiert.

Am Flughafen (ich war der Einzige, dessen Gepaeck ordnungsgemaess angekomen ist :D ) sind wir von einem Mitarbeiter der Fundacion und unseren Gastfamilien abgeholt worden, wobei mich nur meine beiden Brueder empfangen haben. Duerfte daran liegen, dass meine beiden Elternteile arbeten muesen und wir mit einem tag Verspaetung angekommen sind.
Nach einer, von gewagten Ueberholmanoevern und Hupkonzerten gepraegten, Fahrt nach Tumbaco kamen wir dann an meinem zukuenftigen Zuhause an.
Erstmal Schock.
Ein riesiges Haus, drei meter hohe Mauern drumherum, dann durch das grosse Tor durch.

Als ich aussteigen wollte, haben mich meine Gastbrueder prompt nicht rausgelassen, weil ihr Wachhund mich sonst angefallen haette.
Naja, nach einigen Anfangsproblemen mit meiner Gastmutter (ich sollte nur Deutsch mit meinen gastbruedern reden, damit sie es besser lernen oO) verstehe ich mich jetzt mit allen echt gut und freue mich darueber, auch zuhause Internet zu haben.

Dazu wohne ich in einem ziemlich grossen Zimmer mitsamt begehbarem Kleiderschrank und eigener Toilette mit (und das muss man hier betonen) warmer Dusche und funktionierender Spuelung.
Die anderen haben nicht ganz so viel Glueck gehabt, Paul und Jakob wohnen in einer recht aermlichen Gegend, Kais Familie lebt wohl etwa auf dem selben Standard wie meine.

Mittlerweile habe ich mich sogar mit Jack (sprich: Dschaak :D), dem Wachhund der Familie so weit angefreundet, dass er mich, wenn ich allein nach Hause komme, nur noch anbellt und nicht versucht mir etwas anzutun.
Die englischen Namen sind hier ein seltsames Phaenomen, das wird einfach alles ausgesprochen, als waere es Spanisch. Meine Handyfirma heisst Movistar (sprich: Mobistaa), Jack hat nichts mehr mit Jack zu tun...
Naja, ist halt ein ganz besonderes Voelkchen hier :D
Aber ale total freundlich und herzlich :)
So, versuchen wir es nochmal mit posten und dann weiterschreiben, sonst wirds so lang...

Donnerstag, 7. August 2008

Endlich angekommen...

...oder: Un vuelo horrible
Wenn das Spanisch da überhaupt richtig ist :D
So denn, es gibt da wohl einiges nachzubloggen.
Wo fange ich an?
Vorne ist am besten:
Also, der Flug ging Montag morgen um 9.45 von Frankfurt aus. Da lief auch noch alles erwartungsgmäß, ich habe meine beiden Kumpanen Jakob und Kai direkt am Gate getroffen und der Flug nach Atlanta war zwar lang, aber durchaus in Ordnung. Dadurch dass es ja mein erster Flug war, konnte ich es auch richtig genießen, die Welt mal richtig von oben zu sehen und die Wolkenberge vorbeiziehen zu sehen - toll :D

Ab Atlanta gingen dann nach einigen schönen Erlebnissen die Probleme los.
Wir haben dort noch zwei andere vom ICJA Seminar getroffen, Moritz, der nach Costa Rica geht und Volker, Kolumbien. Dann hat sich noch Julia angeschlossen, eine Studentin, die mit demselben Flieger gekommen ist, wie Kai, Jakob und ich und mitbekommen hat, dass wir ebenfalls nach Quito wollen.
Nachdem wir uns dann von Volker und Moritz verabschiedet hatten, haben wir einige Zeit lang am Gate darauf gewartet, endlich boarden zu können, aber irgendwie tat sich nichts, bis irgendwann:
"Attencion, Attencion, ATTENCION!" ein Hispanic das Mikro ergriff und uns eröffnete, dass ein Vulkan bei Quito ausgebrochen ist und aufgrund der Asche kein Flug nach Quito möglich wäre.
Wir also nichts wie los zum Ticketcounter, um unseren Flug umzubuchen, haben aber nach stundenlangem Anstehen und Hinundhergerenne nichts anderes bekommen, als einen Flug für Donnerstag.
Ich will gar nicht erst beschreiben, wie lange wir insgesamt durch den Flughafen gerannt sind und versucht haben noch an unser Gepäck zu kommen, aber es war lange!

Nach insgesamt 25 Stunden auf den Beinen sind wir dann endlich ins Hotel gefahren und sind alle nach einem amerikanischen Pizzaabendessen ins Bett gefallen.

Am nächsten Morgen ging es dann nach einm wenig gehaltvollen American Breakfast wieder an den Flughafen, weil wir noch einmal nach unserem Gepäck fragen wollten. Aber anstelle unseres Gepäcks bekamen wir die Anweisung, unverzüglich ans Gate E36 zu gehen, da eine Ersatzmaschine in 10 Minuten starten sollte.
Ich glaube, es ist noch nie ein Fluggast so schnell quer durch den Flughafn von Atlanta und sämtliche Security-Points durchgekommen, wie wir an diesem Morgen :D

Immerhin dieser Flug hat dann vernünftig funktioniert und wir sind pünktlich und ohne Probleme in Quito angekommen.
Erstmal posten, gleich gehts weiter...