Mittwoch, 11. März 2009

Cotopaxitour mit den Volunteers

Gina hatte es angekündigt und so setzten wir es auch vergangenes Wochenende in die Tat um. Ein Besuch des Cotopaxi, höchster Vulkan der Welt, stand für alle Freiwilligen auf dem Plan. So fiel auch der ursprüngliche Besuch der Kleinstadt Guaranda in der Provinz Bolivar für mich flach, auch wenn es mir im Nachhinein nicht Leid darum tut.
Um fünf Uhr morgens aufgestanden sammelte ich auf dem Weg nach Quito noch sämtliche Freiwilligen aus „Los Valles“ ein und so fanden wir uns einsam weil pünktlich um sieben Uhr morgens am vereinbarten Punkt in Quito ein. Nachdem auch der Rest der Versammlung aus alten (seit August/September), neuen (seit Januar) und vollkommen unbekannten (seit ???) Vols angekommen war, ging es nach kurzer Ansprache des unsympathischen Guides im gemieteten Bus und Jeep auf in den Cotopaxi-Nationalpark.

Die Fahrt dauerte geschlagene drei Stunden, inklusive Aufladen der Fahrräder und Zwischenstopp am Eingang des Nationalparks. Nach einem Halt in einem winzigen Museum und der lang bekannten Erklärung über die Straße der Vulkane und Flora und Fauna der Sierra, kamen wir aber schließlich – endlich – in der Hochebene des Cotopaxi an. Ein riesiges Plateau, vollkommen karg, von etwas Steppengras und kleinen Blümchen abgesehen, erstreckte sich um uns herum, während der gigantische Cotopaxi sich neben uns erheben... Sollte.
Leider war nur eine Flanke des Vulkanes durch die Wolken zu sehen, welche sich wie um uns zu ärgern nur um den Berg herum zusammen gezogen hatten. Schnell ein paar Fotos geknipst und mal wieder bereut, keine Panoramafotos schießen zu können, dann ging es weiter, immer hinauf den Berg, bis kein Weg mehr für den Bus war.
Von dort ab hieß es laufen, unangenehme 300 Höhenmeter durch lockeres Gestein und sandigen Untergrund, dass man sich vorkam, als würde man mit jedem Schritt nach vorn zwei zurückrutschen. Doch schließlich hatten wir es alle geschafft, weniger angestrengt als angenommen nahmen wir von den 4800 Metern Höhe des Refugiums noch einmal weitere 100 in Kauf, um endlich Schnee berühren zu können.
Schnee!
Das erste Mal in Ecuador, wieder Kälte fühlen, wie sie sich gehört!
Schon bald flogen die ersten Schneebälle, wurden Schneemännchen gebaut und die Engel aus der Kindheit in den Schnee gemalt...
Man kann sich als Deutscher kaum vorstellen, wie man so viel Spaß im Schnee haben kann.

Glücklich über die kalte Erfahrung fanden wir uns bald wieder beim Mittagessen ein, alles in allem ein großes Buffet aus Brot, ecuadorianischem Käse und Guacamole, dazu einige Kekse und von allem so viel wie man essen konnte. Gesättigt machten wir uns schließlich wieder an den Abstieg zum Bus, wo schon die Fahrräder auf uns warteten um den aufregenden Teil des Nachmittags zu beginnen.
Dürftige Bauarbeiterhelme auf dem Schädel, bretterten wir hinter dem Guide den Berg hinunter, wobei Schlaglöcher, Wellen und Sandlachen die Abfahrt interessanter machten. Mit Adrenalin vollgepumpt und einem zerstörten Reifen am Fahrrad kam ich unten an, nach kurzem Warten auf den Rest der Gruppe, der die Aussicht dem Adrenalin vorzog und einem Reifenwechsel fuhren wir bis ganz aus dem Nationalpark hinaus, wobei zwischendurch eine Herde Wildpferde unseren Weg kreuzte.

Nach dem Verladen der Bikes machten wir uns mehr oder weniger erschöpft im Bus auf die Rückreise nach Quito, wobei uns der versprochene Schokoladenkuchen jedoch versagt blieb. Unterwegs hatte ich noch die Möglichkeit mein nie vorhandenes Italienisch nochmal aufzufrischen, während ich mich mit den beiden Italienerinnen unterhielt, die irgendwie über den ICYE noch zu uns gestoßen waren.
Fazit: Gletscherbedeckte Vulkane sind was Tolles und Italienisch = Spanisch.

PS: Bilder der letzten Ausfluege stehen auf Picasa

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